Pferderennen Arosa: Pferde rennen auf Schweizer Schnee

Das seit 1911 veranstaltete „Pferderennen Arosa“ ist eine Januar-Tradition des gleichnamigen Sport- und Freizeitorts in der Schweiz. Für die Austragungen des Pferderennens auf Schnee wird der zugefrorene Obersee genutzt. Als Erlebnis und Unterhaltungs-Event ziehen die Pferderennen immer wieder mehrere tausend Zuschauer nach Arosa in die Schweiz. Ausgetragen werden dabei Flach- und Trabrennen auf Strecken von 1,8 km bzw. 1,725 km. Hinzu kommen Hürdenrennen auf einer Strecke von 2,2 km. Längst hat das Ereignis einen Gala-Standard erreicht, sodass auch entsprechende Gelder fließen. Das Hauptrennen ist mit einem Preisgeld von 12.000 Franken dotiert und wird von der Arosa Tourismus vergeben.

Die frühe Geschichte der Pferderennen Arosa

Vor über 105 Jahren, nämlich im Dezember 1910, gab es in Arosa die ersten Überlegungen ein Pferderennen auf Schnee zu veranstalten. Triebfeder der Idee sowie auch deren Verwirklichung war der Hoteliersverein, der aufgrund des vielen Schnees und des zugefrorenen Sees die Möglichkeit sah, ein eigenes Skijöring-Event zu etablieren. Zu diesem Zweck wurde dann im Januar 1911 der Skijöring-Club Arosa gegründet – und noch im selben Monat fanden die ersten Rennen statt. Allerdings kamen damals noch keine internationalen Gäste und namhafte Rennpferde zur Veranstaltung. Das erste Pferderennen in Arosa wurde noch mit Arbeitspferden ausgetragen. Die Rennen fanden sonntags statt, unter der Woche konnten die Bahnen zum Trainieren genutzt werden.

Entwicklung des Schweizer Pferderennens auf Schnee

Durch die jährliche und immer wieder im Januar stattfindende Austragung der Rennen wuchsen ihre Bekanntheit und die Beliebtheit sehr schnell. Bald schon kamen die ersten Vollblutpferde an den Start. Zudem wurden verschiedene Rennarten wie Flachrennen und Trabrennen ins Programm aufgenommen. Durch die stete Umgestaltung und die immer professionellere Orientierung der Pferderennen wurde der 1911 gegründete Verein schließlich von Skijöring-Club Arosa in Rennverein Arosa umbenannt. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges kam das Event zum Erliegen, wurde aber 1917 wieder neu aufgelegt. Im Jahr 1921 trat der Rennverein Arosa dem Schweizerischen Rennverband bei.

Rennbahnen für Profis und Amateure

Nachdem von 1926 bis 1930 keine Rennen in Arosa durchgeführt wurden, konnte das Event abermals wiederbelebt werden. Neben dem Trabrennen gab es dann auch Militärrennen sowie berittene und unberittene Skijöring-Rennen. Da in vielen Jahren den ganzen Winter über das Bereiten / Befahren der Bahnen möglich war, wurden sie nicht nur für Trainings und Rennen der entsprechenden Teilnehmer geöffnet, sondern auch für andere Sportler und Pferdebesitzer. In den späteren 1930er Jahren wurde der zugefrorene Obersee zudem als Flugplatz genutzt, sodass auch Teilnehmer, Zuschauer sowie Sponsoren zu den Pferderennen Arosa hin- und wieder aus dem Ort geflogen werden konnten.

Weitere Entwicklung und moderne Hürden

Die Geschichte der Pferderennen Arosa sind noch viel umfangreicher, sie bieten Höhen und Tiefen, die teilweise Umverlagerung der Rennen aufgrund zu dünner Eisdecken und auch finanzielle Schwierigkeiten. Nicht zuletzt in der jüngeren Vergangenheit der 2010er Jahre sorgten die Finanzen immer wieder für Schwierigkeiten, sodass die Organisationsstrukturen geändert werden mussten und 2014 der Arosa Horse Club gegründet wurde – dieser soll nun die Finanzierung der Pferderennen garantieren. Wegen schlechter Rennpisten gelang die Veranstaltung 2015 und 2016 dennoch nicht. 2017 fand sie statt, 22. und 29. Januar 2017. Für 2018 sind die Rennen an diesen Terminen geplant: 14. und 21. Januar 2018.